In diesem Jahr fand die Vertreterversammlung der Volksbank Ulm-Biberach eG pandemiebedingt erstmals in der langen Geschichte des Hauses im schriftlichen Beschlussverfahren statt. Dabei wurden nicht nur die Änderung von Satzung und Wahlordnung bestätigt und der Vorschlag angenommen, die Dividende den Ergebnisrücklagen zuzuführen. Mit Sabine Rehm-Heinzelmann und Günther Zeller wurden hierbei auch zwei neue Aufsichtsräte gewählt.
Zwei neue Gesichter im Aufsichtsrat der Volksbank
Volksbank Ulm-Biberach eG – Vertreterversammlung unter besonderen Voraussetzungen
Ulm, 29. Oktober 2020. Die Vertreterversammlung der Volksbank Ulm-Biberach eG – als das höchste und wichtigste Gremium einer Genossenschaftsbank – geht für gewöhnlich als große Präsenzveranstaltung über die Bühne. Anders ist das in Corona-Zeiten: Erstmals in der langen Geschichte der Bank wurde die Vertreterversammlung im schriftlichen Beschlussverfahren durchgeführt – wegen des Versammlungsverbotes und zum Schutz der 712 Vertreterinnen und Vertreter vor einer Infektion mit dem SARS-COV2-Virus. „Außergewöhnliche Situationen erfordern außergewöhnliche Lösungen“, so Ralph P. Blankenberg, Sprecher des Vorstandes der Volksbank Ulm-Biberach eG, zu Beginn der offiziellen Auszählung der abgegebenen Abstimmungsbögen, die am gestrigen Mittwoch unter notarieller Aufsicht von Dr. Christian Rupp in den Räumen der Bank stattfand. „Wir danken an dieser Stelle allen Vertreterinnen und Vertretern, dass sie diesen neuen ungewohnten Weg mit uns gegangen sind und wir diese für uns sehr wichtige Versammlung trotz der Situation angemessen durchführen konnten.“
Mit insgesamt 397 gültig abgegebenen Stimmen beteiligten sich 59 Prozent aller Vertreter an der schriftlichen Vertreterversammlung. Sie gaben dabei ihre Stimme für die Beschlussfassung über die Bekanntgabe von Prüfungsbericht und Ergebnisverwendung 2019 ab, ebenso wie für die Entlastung der Mitglieder von Vorstand und Aufsichtsrat, beschlossen die Änderung von Satzung und Wahlordnung und wählten Aufsichtsrat und Wahlausschuss.
Vorstand und Aufsichtsrat mehrheitlich entlastet - die Ergebnisse der Beschlussfassung
Der Tagesordnungspunkt zur Beschlussfassung über die Bekanntgabe des Prüfungsberichtes wurden mit einer Zustimmung von 98 Prozent der abgegebenen Stimmen genehmigt. Nachdem die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie die dringende Empfehlung ausgesprochen hatte, dass alle Banken in Deutschland und Europa auf die Ausschüttung von Dividenden verzichten, sind Vorstand und Aufsichtsrat dieser Empfehlung gefolgt, obwohl das gute Jahresergebnis 2019 und die Eigenkapitalausstattung der Bank die Auszahlung einer angemessenen Dividende ermöglicht hätte. Der Ergebnisverwendung, die anstelle einer Dividendenzahlung eine höhere Zuführung in die Ergebnisrücklagen und damit eine Eigenkapitalstärkung vorsah, folgten die Vertreter mit einer klaren Mehrheit von 94 Prozent. Mit einer ebenfalls sehr hohen Zustimmung von jeweils 98 Prozent erteilten die Vertreter dem Vorstand und dem Aufsichtsrat der Volksbank Ulm-Biberach eG die Entlastung für das vergangene Geschäftsjahr 2019.
Änderung von Satzung und Wahlordnung mit großer Mehrheit angenommen
Nachdem es in diesem Jahr aufgrund der Corona-Pandemie gesetzlich für zulässig erklärt worden ist, zielte die Änderung der Satzung grundsätzlich in erster Linie darauf ab, gegebenenfalls auch ab dem kommenden Jahr General- und Vertreterversammlungen ganz oder teilweise schriftlich oder elektronisch durchführen zu können. Mit der Satzungsänderung wurden nun die Briefwahl und Online-Wahl der Vertreter geregelt. Neben § 24 „Zusammensetzung und Wahl des Aufsichtsrates“ wurde auch über die Änderung von § 26 c „Wahlturnus und Anzahl der Vertreter“ abgestimmt. Beim Letzteren ging es um die Anpassung des Verhältnisses Mitglieder zu Vertretern – für je 140 Mitglieder ist nach den neuen Satzung ein Vertreter zu wählen. Nach der letzten Anpassung im Jahr 1997 war durch die seitdem circa 50 Prozent gestiegene Mitgliederzahl eine neuerliche Angleichung erforderlich gewesen. Dadurch reduziert sich nach der im kommenden Jahr anstehenden Vertreterwahl die Zahl der Vertreter auf 540 (bislang 712). Beide Beschlussfassungen wurden mit großer Mehrheit (98 Prozent) angenommen.
Zwei neue Aufsichtsratsmitglieder gewählt und Wahlausschuss bestätigt
Bei den Wahlen zum Aufsichtsrat wurde allen zu wählenden Kandidaten mit überwältigender Mehrheit das Vertrauen ausgesprochen. Wieder gewählt wurde Aufsichtsratsmitglied Joachim Dünkel, Biberach. Nachdem die beiden weiteren Aufsichtsratsmitglieder aus der Region Biberach Robert Bausch und Wolfgang Rieger nach Erreichen der in der Satzung der Volksbank festgelegten Altersgrenze für eine weitere Amtsperiode nicht mehr zur Verfügung standen, wurden Sabine Rehm-Heinzelmann und Günther Zeller – beide ebenfalls aus der Region Biberach stammend – neu in den Aufsichtsrat gewählt. Sabine Rehm-Heinzelmann ist seit 2003 als Gesellschafterin und Geschäftsführerin im elterlichen Betrieb der Elektro Rehm GmbH tätig. Sie ist Mitglied der Vollversammlung der Handwerkskammer Ulm und Vorstandsmitglied der Unternehmerfrauen im Handwerk Biberach (ufh) und wurde 2019 in den regionalen Beirat der Volksbank berufen. Günther Zeller ist geschäftsführender Gesellschafter der arche wohna Büro für Planen und Bauen GmbH. In den Jahren 2000 bis zur Fusion mit der Ulmer Volksbank eG im Jahr 2008 war er Mitglied des Aufsichtsrates der Volksbank Biberach eG. Seit 2008 gehört er dem regionalen Beirat der Volksbank Ulm-Biberach eG als Beiratsvorsitzender an. Er ist darüber hinaus Ausschussmitglied im Haus- und Grundbesitzerverein des Kreises Biberach und Mitglied im Lionsclub.
Auf der Tagesordnung der schriftlichen Vertreterversammlung stand in diesem Jahr auch die Wahl des „Wahlausschusses“. Dieser besteht aus allen Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern sowie aus Mitgliedern der Genossenschaft und ihm obliegt die Vorbereitung und Durchführung der satzungsgemäß alle vier Jahre stattfindenden Wahl der Mitgliedervertreter für die Vertreterversammlung. Alle vorgeschlagenen Kandidaten wurden mit 99 Prozent durch die aktuelle Vertreterversammlung bestätigt und mit den Vorbereitungen für die im Frühjahr 2021 anstehenden Vertreterwahl beauftragt.
Nach rund drei Stunden war die Auszählung unter notarieller Aufsicht beendet und Versammlungsleiter Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Peter Kulitz konnte die Beschlussfassungen feststellen.